Insulin - das zu unrecht verteufelte Hormon. Teil 1
Insulin ist toll. Insulin macht einen Haufen guter Dinge. Warum hat es trotzdem so einen schlechten Ruf? Wie man es von unserer Branche kennt: Es werden Vermutungen aufgrund Korrelationen herausgestellt, es wird von Menschen mit Erkrankungen 1 zu 1 auf gesunde Menschen übertragen etc.
Wenn von Problemen gesprochen wird, welche mit Insulin in Verbindung stehen, ist meist nicht Insulin sondern eine Insulinresistenz das Problem. Das bedeutet, all die guten Effekte von Insulin wirken nur noch in verringertem Maße.Welche guten Effekte hat Insulin? Viele.
Unter Anderem:
- aktiviert anabolen Metabolismus
- Zellvermehrung und Zellüberleben
- wichtigster Gegenspieler von Glukagon
- senkt Blutzucker und Fettsäuren im Blut
- antioxidativ
- erhöht Bildung Stickstoffmonoxid
- erhöht Leptin und ist dadurch wichtig für die Schilddrüse (Bildung T3)
- erhöht IGF1
Wir wollen also Insulin. Doch keine Insulinresistenz.
Und hier kommen wir zu einer klassischen Missinformation unserer Branche: „Insulinspikes machen dich insulinresistent.“ Oft wird empfohlen, seinen Blutzuckerspiegel zu überwachen und alle Lebensmittel welche zu einem „zu hohen“ Blutzucker und damit zu einem gewissen Insulinausstoß führen, als schlecht zu bewerten und zu meiden.
Macht doch Sinn oder? Würde es. Wenn die Prämisse stimmen würde. Und wenn da nicht ein Wörtchen namens Kontext wäre.
Wir halten vorerst also fest:
- Insulin und seine Wirkung ist gut
- Insulinresistenz ist schlecht
- die Prämisse „Lebensmittel lässt Blutzuckerspiegel etwas höher ansteigen - dadurch Insulinspikes - Insulinspikes sind sehr schlecht und machen dich Insulinresistenz“ ist so nicht einfach übernehmbar und muss in den Kontext gestellt werden.
Was meinen wir damit? Und was heißt das für die Praxis?
Siehe Teil 2
Stay strong…