Das biopsychosoziale Modell für Schmerzen erklärt

4 Fakten zu Schmerz

1. Schmerz ist NICHT gleich struktureller Schaden.

Geht es nicht um ein akutes Trauma, so liegt im Regelfall zwischen Schmerz und Gewebstoleranz ein Puffer. So ist Schmerz ehr als ein Signal zu verstehen, welches auf potenzielle Gefahr aufmerksam machen will. Diese “Alarmanlage” wird vom Körper lieber mal zu sensibel eingestellt als zu “leise”. Eine zu leise oder kaputte “Alarmanlage” hätte fatale Folgen.

2. Schmerz ist komplex

Komplexer als Du denkst. Und viele einfache Erklärungsversuche sind zu reduktionistisch. Sätze wie “Du hast Rückenschmerzen weil Du zu viel sitzt” oder “Nackenschmerzen weil Du eine schlechte Haltung hast” gehen (leider) völlig an der Realität vorbei und werden der Komplexität und Emergenz der Sache nicht gerecht.

3. Schmerz ist immer kontextabhängig

Schmerz ist kein Input. Nichts was einfach im Körper passiert und dann vom Hirn wahrgenommen wird. Schmerz ist ein Output unseres Systems infolge der Verarbeitung verschiedener Inputs. Er entsteht im Zusammenspiel von physisch-strukturellen Inputs, Erwartungen, Erfahrungen, Ängsten, Umfeld, Bedeutung, Stress. Also aus biologischen, psychischen und sozialen Faktoren. Verschiedene “Regler” im Körper verändern ständig, wie “laut” Schmerz wahrgenommen wird.

4. Umgang mit Schmerz

Gerade in unserer Branche sollte, nach dem Abklären von Red Flags, mehr Fokus auf das Wiederherstellen positiver Interaktionsmöglichkeiten mit der Umwelt gelegt werden, statt zu versuchen vermeintliche & reduktionistische Ursachen für den Schmerz zu suchen und zu “lösen”.

Das Bild zeigt eine Grafik zum biopsychosozialen Modell und der Schnittmenge Schmerz.

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